Lästiges Tier

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Tierlieb bin ich, sagt man mir,
und trotzdem hasse ich - ein - Tier,
mir geht es furchtbar auf den Geist,
es ist das Tier, das Ohrwurm heißt.

Früh morgens schon verfolgt er mich,
kriecht mir ins Ohr, der böse Wicht,
fängt dort mächtig an zu pochen,
macht mich wahnsinnig seit Wochen.

Er wirbt und wirbt für Sympathie,
mit stets der gleichen Melodie,
dies kleine Tier macht mich verrückt,
es zieht sich einfach nicht zurück.

Hab meine Ohren ausgespült,
und auch mit Eisbeutel gekühlt,
der Plagegeist verschwindet nicht,
vielleicht scheut er das Tageslicht.

Heute Nacht werd ich ihn schnappen,
ihn auf frischer Tat ertappen,
wenn er mich nervt mit viel Musik,
mach ich ihn nieder mit ´nem Trick.

Im Ohr leg ich ´ne Schlinge aus,
zieh diese Nervensäge raus,
schalte dann mein Radio ein,
und schieb das Untier tief hinein,
heult dort der Ohrwurm lauthals auf,
schlag ich mit einem Hammer drauf.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Lästiges Tier

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03.06.2017
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