Kreise

Ein Gedicht von Heinz Säring
Max war in Mathe ein Genie,
sein Bauch war rund, so wie sein Gürtel,
der Kreisumfang ist d mal pi,
die Fläche d quadrat pi viertel.


Er zog laut Goethe Kreis um Kreise,
stellt' Kraut und Knochenwerk zusammen,
- die Armut is 'ne große Scheiße -,
mit Schatz is nix - trotz Wunder-Flammen!

Ein Mensch verkehrt in schlechten Kreisen,
das hab ich mir ja gleich gedacht,
da muss mir keiner was beweisen, -
d i e Kreise sind von Hand gemacht.


Sie flüstert mit dem Chef ganz leise,
dem Herrn, der nur Havanna raucht.
Das sind dann schon die bessern Kreise,
für die man einen Zirkel braucht!

Der geht von Rom auf Himmelsreise,
er ist so fromm und gut und rein.
Den zieren allerhöchste Kreise,
man sagt dazu auch Heil'genschein.

Die beiden wollten was beweisen,
sie fuhr'n sich ständig hinterher,
sie stammten aus Erfinder-Kreisen,
und so entstand der Kreisverkehr.

Wie oft am runden Tisch er saß,
wer langsam trinkt, bezahlt die Zeche,
sie leerten manches runde Fass,
nun hat er eine Kreislaufschwäche.

Sie dacht' der Kreisrats-Chef kann nützen,
sprach, dass sie ihn so reizend fände,
sie wollte gern im Kreistag sitzen,
im Kreißsaal kam das dicke Ende!

Man dreht sich öfter mal im Kreise.
Was wir als Männer nicht so lieben:
Zum Ende uns'rer Lebensreise
wird man zum Kreis - mit G geschrieben.

Informationen zum Gedicht: Kreise

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13.09.2011
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