Kranich im Schilf

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Kranich im Schilf

Ich sah ihn nicht,
ganz unbeweglich harrte er im Schilf,
getarnt in seinem Federkleid,
er, jenes Schlankurbild,
fast unwirklich,
gefallen aus der Zeit.

Doch als ein Windhauch
jenes Schilfmeer
in Bewegung brachte,
ward er den Augen
meine Zierde,
nach der ich immer trachte.

Er stand, die Majestät,
hielt diesen Kopf nach oben,
gerade, hin zum Himmel,
stand auf dem einen Bein.
Und als der Reiter mit dem Schimmel
ihm näher kam,
flog er sofort davon,
zu seiner Liebsten heim.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Kranich im Schilf

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26.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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