Kneipe

Ein Gedicht von Hans Josef Rommerskirchen
16.08.11

Gerne lies er sich verleiten,
dreimal in der Woche schon,
hin zur Kneipe doch zu schreiten,
Balduin des Bäckers Sohn.

Ach dort trank er dies und das,
Schnäpse und vom guten Weine,
hier und dort,ein Bier vom Fass,
im Wirtshaus an der Leine.

Er hob die Gläser ohne müh,
lies reichlich sich einschenken,
blieb meistens doch bis in der früh,
ans Heim gehn nicht zu Denken.

So trieb er es gar Woch um Woch,
und übers Jahr hinaus,
in der selben schenke doch,
es ward im lieber als zuhaus.

Nur Sonntags in der Kirche dann,
beim Pfarrer bei dem Dicken,
sah man niemals diesen Mann,
dort lies er sich nicht Blicken.

Für die Kirch tat er nichts geben,
mags der Herr ihm wohl vergeben.

Informationen zum Gedicht: Kneipe

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20.12.2011
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