Kleine große Wunder

Ein Gedicht von Anita Namer
Für mich selbst stelle ich fest,
je mehr ich mir vornehme,
mir Richtlinien gebe,
denke "so müsste ich sein",
„so sollte das Leben sein",
„das müsste ich tun“,
desto trauriger bin ich,
wenn`s nicht so ist.

Im Leben kommt`s meist anders, als man denkt.
Vielleicht habe ich da
manchmal eine zu hohe "Messlatte?

Je freier ich bin,
je weniger ich mir vornehme,
je mehr Vorstellungen ich loslassen kann,
je weniger ich "plane",
je weniger ich teilweise "denke",
desto wohler fühle ich mich.

Es ist doch seltsam...
Manchmal im Leben,
in Sekunden der "Aufgabe",
also - wo man denkt - man "kann" einfach nicht mehr,
man ist müde,
man hat keine Kraft mehr,
man will auch nicht mehr,
nicht mehr kämpfen,
nicht mehr hoffen,
nichts mehr,
einfach nichts mehr,
der kompletten "Hingabe",
in das, was ist,
also dem
"Möge geschehen, was geschehen soll,
möge es sein, wie es ist",
kommt plötzlich etwas,
tief aus dem Herzen,
wo du spürst,
du bist mehr,
wo du spürst,
da ist eine Kraft,
von der du keine Ahnung hattest,
dass du sie hast.

Das sind die kleinen großen Wunder.

© A. Namer / aus 2019

Informationen zum Gedicht: Kleine große Wunder

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25.01.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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