Klatschmohnlust

Ein Gedicht von Ingo Baumgartner
In einer Hängeknospe ruht
noch unbeschaut die rote Blüte,
der junge Mohn, der später Hüte
auf seinem Kapselköpfchen trägt,
in dem schon wieder, grundgelegt,
ein neues Werden sich versteckt.
Dazwischen aber prasst die Glut
des Lebens ohne seinesgleichen.
Umflort von elfenzarten, weichen
Gewändern, die im Maienwind
voll Liebreiz, nobler Anmut sind,
so zeigt sich Floras schönes Kind.
Die Liebesfarbe zeugt vom Mut
der Blume, Unbill auch zu meistern.
Wen könnt der Klatschmohn nicht begeistern
im Künden längster Lichterzeit?
Der Sommer kommt, es ist so weit,
verkündet uns das Scharlachkleid.
Wir hören das – und finden’s gut.

Informationen zum Gedicht: Klatschmohnlust

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14.05.2014
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