Judikative krank?

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Judikative krank?

©Hans Hartmut Karg
2018

Montesquieu war schon ein Idealist,
Der mit Gewaltenteilung hoffte,
In Volksherrschaft als Realist
Macht einzuhegen – so er hoffte!

Nun mag das vielerorts gelingen,
Doch wird es schwierig, wenn die Richter
Sich nicht mehr zum Urteil aufschwingen
Und überlassen alles nur dem Dichter!

Da ziehen sich Verfahren endlos hin
Und treiben weiter wilde Kosten,
Wo immer noch Verschleppung hat den Sinn,
Verfahren auszuweiten, ja nicht rosten!

Man macht halt krank, verschleppt Urteile,
Wirft Deutschland gar Rassismus vor,
Denn man hat zum Urteilen keine Eile
Und lamentiert doch lieber lautstark mit Furor!

Werden wir immer noch erpresst
Mit dem, was Hitler angerichtet hat?
War damals Recht denn nichts als Pest,
Mit der man gute Menschen hingerichtet hat?

Doch wenn nicht mehr entschieden wird,
Weil Recht und Politik schleppend versagen,
Dann erodiert der Paragraph als Bürgerhirt –
Und niemand wird mehr urteilend sich wagen.

Das Recht muss wieder handlungsoffen werden,
Denn wo nur angehäuft unendliche Verfahren,
Weil unsere Welten sich so radikal verkehrten,
Liegen sich Anwälte nur scheinbar in den Haaren.

Natürlich geht es um die Menschlichkeit,
Wenn die Gerichte wahrheitsuchender verweilen.
Doch müssen sie zum Schluss kommen als Möglichkeit,
Mit ihren Urteilen Gerechtigkeit endlich wieder zu heilen.

*

Informationen zum Gedicht: Judikative krank?

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13.03.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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