Ja, es geht an dich (N.70)

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Ich stelle euch ein Rätsel der Treue,
drum hört gut hin.
An wen geht meine Reue,
wo denke ich wohl hin?

Mein täglich Brot schmierte ich damit,
habe nie meinen Hunger verloren.
Doch heute streiche ich womit?
Mein Aufstrich ist vergoren.

Sie streunt umher doch bleibt verdeckt,
hat viel zu sagen doch schweigt perfekt.
Sie mag noch leben doch ist verreckt,
wo hat sie sich denn nur versteckt?

Leise Töne aus meiner Seele,
die ich bis zu ihrem Schweigen quäle.
Traurig Wimmern hör ich überall,
was fehlt, ist ein Hall.

Mit was die Seele sich entlädt,
findet nur zurück zu ihr im Guten,
wenn die Töne statt zu bluten,
bloß nicht all zu spät,
eine Rast versuchen zu ersuchen.

An wen geht meine aller letzte Entschuldigung?
An wen geht schon längst vergangene Huldigung?

Ich gebe meine Fehler hiermit zu,
doch was sagst du?

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Ja, es geht an dich (N.70)

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16.09.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jacob Seywald) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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