Irren ist menschlich ...

Ein Gedicht von Horst Fleitmann
Irren ist menschlich ...

Ein Mensch sitzt in der Straßenbahn
schaut eine blonde Frau groß an,
die knapp berockt, sehr hoch geschlitzt,
ihm grade gegenüber sitzt.

Ihr rosarotes Spitzenmieder
blinkt aus der Bluse immer wieder.
Mit ihren süßen braunen Augen,
will fast die Fassung sie ihm rauben.

Beim nähern Anblick dieser Frau
kehrt schnell zurück des Alltags Grau.
Im Munde blinzeln gelbe Zähne,
an Füßen Schuhe, groß wie Kähne.

Die Fingernägel Lilafarben,
an linker Hand zwei rote Narben.
Parfum kennt sie nur aus der Zeitung
Wie sie, roch auch noch die Begleitung.

Der Fall, er klärte sich schnell auf,
die andre „Dame“ steht nun auf.
Mit tiefster Stimme sagt "sie" dann
„Hans-Peter, komm, wir sind spät dran“.

Informationen zum Gedicht: Irren ist menschlich ...

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27.02.2016
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