Im Rausch der Zeit

Ein Gedicht von Mario Ott
Ach, ich wünschte, ich wäre wieder allein,
dann bräuchte ich nicht mehr bei dir zu sein.
Ich kaufte mir die schönsten Dinge
und hätte Zeit in Hüll und Fülle.

Und einmal – da wird es anders sein,
dann lade ich mir eine andere ein,
die nicht so giert nach meinen Finanzen.
Mit ihr werd’ ich durch wilde Nächte tanzen.

Oh Lebensfreude, wo bist du geblieben?
Warum muss ich die Falschen lieben?
Die, die mir so manches geben,
heb’ ich aus meinem Leben.

Kaum gab es eine Nacht der Ruhe,
vor Kummer deckte ich mich nicht zu.
Die Kälte nagte an meinem Leid,
und du warst aus im schönsten Kleid.

Oft träumte ich von warmen Stunden,
in denen wir so manches wiedergefunden.
Ich sah die Zeit, in der die Rosen blühen,
und hoffte auf dein Wiedersehen.

O Zeit der Reue, tritt zurück,
verschenkt hab’ ich so manches Glück.
Im Rausch der Zeit spürte ich die Klinge
des Teufels kalt geplanter Dinge.

Hass gebiert die Eifersucht –
wie oft hat mancher sie verflucht.
Ich halt die Dinge, wie sie sind,
wahrscheinlich lieb’ ich noch mein Kind.

Nicht immer siegt das schöne Gesicht,
begreifen wollen das viele nicht.
Auch ich glaubte an das falsche Leben
und hätte mich fast aufgegeben.

Mario Ott

Informationen zum Gedicht: Im Rausch der Zeit

9 mal gelesen
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22.08.2025
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