Ich jammer nicht, ich schwitze

Ein Gedicht von Andreas Hanschke
Die Hitze ist unangenehm,
der Schattenplatz läßt grüßen,
doch ich steh auf der Arbeit rum
und Schweiß rinnt zu den Füßen.
Vom Haaransatz die Soße läuft,
über den Rücken, bis zum Po,
die Kimme runter und im Schuh,
der Körpersaft steht sowieso.
Man überlegt, philosophiert,
was abkühlt bei der Knufferei,
ja selbst beim ausatmen da läuft,
der Schweiß am Mundwinkel vorbei.
Man sitzt still da und dann mutiert,
beim trinken, weil der Durst ein' plagt,
der trockne Mensch zu Aquaman,
an dem ein Nautilida nagt.
Der Birkenstockschuh tragende,
Beamte hats gleich doppelt schwer,
nach Haus kommt er zur Mittagszeit,
im öffentlichen Nahverkehr.
Doch das zaubert im Großbüro,
weil Klimaanlagen verwöhnt,
den, der das Privileg genießt
und 's Eis sich von den Haaren föhnt.
Die Hitze ist unangenehm,
jedoch der Sinn dahinter,
wir jammern ständig überall,
auch bald über den Winter.

Informationen zum Gedicht: Ich jammer nicht, ich schwitze

1.592 mal gelesen
(Eine Person hat das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,0 von 5 Sternen)
-
25.07.2018
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige