Holi Festival

Ein Gedicht von Thomas
Farben fliegen
Lebensfreude
sich verlieben
coole Leude

Herzen springen
Augen strahlen
Lieder singen
Luft bemalen

traumhafter Beat
friedlicher Vibe
fast wie auf Speed
endloser Hype

Farben kleben
auf nasser Haut
Küßchen geben
wer sich das traut

Freude extrem
Glück überall
gibt es auf dem
Holi Festival

Thomas


Holi Festival
(Quelle: Wikipedia)

Holi ist eines der ältesten Feste Indiens. Es beginnt ungefähr vierzig Tage nach Vasant Panchami, dem Fest für die Göttin Sarasvati und für die Ankunft des Frühlings (Ende Januar oder Anfang Februar). Fünf Tage nach Vollmond ist Rangapanchami (ranga, „Farbe“; panchami, der 5. lunare Tag), der zweite Tag von Holi. An diesem Tag scheinen alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichen Status aufgehoben. Es wird ausgelassen gefeiert und man besprengt und bestreut sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und gefärbtem Puder, dem Gulal. Wer den Übermut ablehnt, bestreicht sich gegenseitig zumindest dezent mit etwas Pulverfarbe. Trotz aller Veränderungen in der modernen indischen Gesellschaft ist die sakrale Bedeutung weiterhin deutlich erkennbar, so werden etwa die Farben noch heute meist vorher auf dem Altar geweiht und die Menschen überbringen Segenswünsche. Ursprünglich entstanden die Farbpulver aus bestimmten Blüten, Wurzeln und Kräutern, die heilend wirken. Heute kommen häufig synthetische Farben zum Einsatz, die teilweise sogar schädlich sein können.

Am ersten Tag entzündet man in der Nacht ein Feuer und verbrennt darin eine Figur aus Stroh, als Symbol für die Dämonin Holika. Verschiedene Mythen beschäftigen sich mit dieser Dämonin: Eine der bekanntesten Geschichten erzählt:

Der kindliche Prinz Prahlada sollte von seinem Vater überredet werden, ihm alle göttliche Ehre zu erweisen, der Junge jedoch verehrte weiterhin nur Vishnu. Mit verschiedenen Mitteln versuchte nun der König seinen Sohn zu töten, jedes mal jedoch griff Vishnu selbst ein und rettete das Kind. Schließlich griff der König zu einer List: Seine Schwester Holika, die durch besondere Kräfte vor dem Feuer geschützt war, sollte mit Prahlada auf dem Schoß ins Feuer springen und ihn so verbrennen. Aber die Flammen verschonten das Kind und von Holika blieb nur ein Häufchen Asche. Danach feiern die Menschen als Erinnerung an die Vernichtung der Dämonin das Fest Holi.

Eng mit Holi verbunden sind die Geschichten aus Kindheit und Jugend Krishnas. Auch er soll mit seiner Gefährtin Radha und den anderen Hirtinnen das Spiel der Farben zelebriert haben. Hier interpretieren Hindus das zärtliche „Spiel“ mit den Farben als „Lila“ Krishnas, als Symbol für das „Göttliche Spiel“.

Der erotische Charakter des Frühlingsfestes kommt auch im Fest Kamadahan zum Ausdruck, das die Menschen zur selben Zeit in Südindien feiern. Die Legende:

Einst versuchte Kama, der Gott der Liebe, Shiva in seiner Meditation zu stören. Aber im Zorn verbrannte ihn dieser mit seinem dritten Auge zu Asche. Erst das Flehen der Ratri, Kamas Gattin, besänftigte ihn, und er gab ihm das Leben zurück.
Seitdem ist dieser Tag dem Gott der Liebe geweiht.

Wie alle Feste ist auch Holi in seiner Bedeutung sehr vielschichtig. Im spirituellen Bereich vermittelt es, wie in der dazugehörenden Mythologie erkennbar, die Botschaft vom Triumph des Guten über das Böse. In der Natur dagegen markiert es den Sieg des Frühlings über den Winter, denn das Fest beginnt mit dem Aufblühen der Natur. Ein wichtiger Punkt ist den Menschen auch der Versöhnungsaspekt, denn es heißt, dass man in diesen Tagen auch alte Streitigkeiten begraben soll. Häufig ist es üblich, zu Holi ein Bhang genanntes Rauschmittel zu konsumieren. So mancher trinkt auch den traditionell verpönten Alkohol, was sich besonders in den Städten durch die daraus entstehende Gewalt immer mehr zu einem Problem entwickelt.[3][4]

Nach traditioneller hinduistischer Vorstellung sollten sich Witwen irdischer Freuden enthalten und folglich auch nicht Holi feiern. Seit 2013 organisiert die von Bindeshwar Pathak gegründete Nichtregierungsorganisation Sulabh International, die für Menschenrechte eintritt, Holi-Feste für Witwen, die in Ashrams in Varanasi und Vrindavan leben.

Ein dem Holi ähnliches Frühlingsfest, Nouruz, feiert man im iranischen Kulturkreis. Holi gehört zu den befreienden Umkehrritualen, bei denen gesellschaftliche Normen und Moralvorstellungen für eine kurze Zeit aufgelöst sind. Sozial Hochstehende mischen sich bei diesen, auch im europäischen Kulturraum verbreiteten Festen unter das einfache Volk, während die Bürger gelegentlich in einer symbolischen Aktion die Macht übernehmen. Solche legitimierten Grenzüberschreitungen verbinden Holi mit dem Karneval und in den Vereinigten Staaten dem Mardi Gras.

Holi wird in verschiedenen Teilen der Welt zu kommerziellen, party-ähnlichen Events adaptiert.

Informationen zum Gedicht: Holi Festival

197 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
27.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Thomas) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige