Herden am Abhang

Ein Gedicht von Gabriele Weinschenk
Vokale Harmonien
immer verflüchtigt
Oratorien hatten lang zuvor
die Kirche wehend verlassen
die wohl im Dorf
bleiben wollte

Fresken noch blasser
als sämtliche Register
protestierend verzogen
Engel schwebten davon
Der Frauenchor hatte nur
noch tippelnde Stimmen
Posaunen rangen um Luft
für sonore Töne

In der Apsis verfingen
sich alle leisen Gebete
Liturgie und Bilder
begannen zu kippen
ließen die letzten
Schafe kurz erzittern

Kerzen auf dem Altar
fackelten nicht lange
Des Pastors Hände
so wirkungslos fuchtelnd
Niemand wollte ein
Opfer bringen

Alle Herden zogen
blökend weiter
In der Ferne
ausgescherte Böcke
am Abhang verharrend

© Gabriele Weinschenk 05.09.2013

Informationen zum Gedicht: Herden am Abhang

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09.09.2013
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