Herbstwehen

Ein Gedicht von Ingrid Bezold
Der Stuhl vor dem verblühten Sonnenblumenfeld
steht, wie vergessen, einsam und verlassen da,
als wäre er für mich bereit gestellt,
zu mir zurück zu finden – Bodennah.

Wie einen Wink, hier vor dem Feld zu rasten,
nehm ich das Angebot für mich.
Schon fühle ich ein Schwinden meiner Lasten...
schreib mich hier frei vom spitzen Stich.

Im Herbstweh´n fliehen die Gedanken fort -
weg vom Papier – weit in die Ferne
über Städte und so manchen kleinen Ort
und weiter ziehen letzte Vogelschwärme.

Der Himmel weicht vom Hell ins Dunkel.
Nun ist es an der Zeit, zu gehen.
Es blitzt ein schwacher Blumenfunkel
beim letzten Blütenblattverwehen.


(C) Ingrid Bezold

Informationen zum Gedicht: Herbstwehen

221 mal gelesen
3
03.10.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Bezold) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige