Handschriften

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Handschriften

Wohl dem, der seine Hand so führt
als wäre er ein Kalligraph
er schreibt als wie ein Schulkind brav.
Die Feder fließend das Papier berührt.

Der Leser zeigt sich hocherfreut
über entzifferbare Zeichenreihen.
Er muß sich keine Lupe leihen,
das erspart ihm ärgerliche Zeit.


Der, der nur flüchtig Wort für Wort
ohn´ Überlegung hingeschmiert,
weiß nicht was mit dem Brief passiert:
ein Ungeduldiger wirft ihn fort.

Unterschriften sind von der Kritik verschont,
da werden krakelige Zeichen grad erfunden,
ganz fälschungssicher zu bekunden:
„Ich bin ich“, Nachahmung sich nicht lohnt!

Informationen zum Gedicht: Handschriften

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25.04.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Witteborg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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