Gute Nachtgeschichte (Schlaflied)

Ein Gedicht von Mario Ott
Quirin, zieh nicht so ein Gesicht,
du weißt, ich mag das nicht.
Du bist viel zu hübsch – nein, nein, das steht dir nicht,
Tränen in deinen Augen, die will ich nicht sehen,
denn wenn du lachst, bist du einfach wunderschön.

Quirin, es ist spät, du musst nun wirklich schlafen gehen.
Ich schenk dir einen Traum, in dem wir uns gleich wiedersehen.
Stell dir vor: ein Meer aus Blumen, nur für dich bestellt,
und mittendrin ein großes Zirkuszelt.
Stell dir vor: ein Meer von Blumen, nur für dich bestellt,
und mittendrin ein großes Zirkuszelt.

Der Vorhang geht auf, Merlin nimmt deine Hand,
er gibt dir einen Kuss und sagt: Willkommen in unserem Land.
Dann fliegt er mit dir zu mir zur Brücke hinauf,
und du siehst von oben drauf:
Da tanzt ein Junge, so schön wie du,
auf einem blauen Seil und winkt dir zu.
Du siehst ihn an, und dir wird klar:
Quirin, auch dein Bruder Kilian ist da.
Du siehst ihn an, und dir wird klar:
Quirin, auch dein Bruder Kilian ist da.

Eine Zauberfee kommt auf dich zu, du stehst im Silberregen,
ihr Zauberstab wird dir jetzt ein Gefühl von Wärme geben.
Sie beschwört dich mit Rattenschwanz und Spinnenbein:
Quirin, du sollst ein großer Magier sein.

Im grünen Gewand und mit Stolz in den Augen
stehst du da, und was du siehst, willst du kaum glauben:
Vor dir erscheint Merlin mit Zauberstab in der Hand,
er nimmt dich mit auf eine Reise durchs sein Wunderland.
Vor dir steht Merlin mit Zauberstab in der Hand,
er reicht ihn dir – nun geht der Zauber aus von deiner Hand.

Mit Donner, Blitz und Nebel und Hexerei
zauberst du dir deine Lieben schnell herbei.
Die Mama als Engel sitzt im weißen Schal,
die Kathi spuckt Feuer quer durch den ganzen Saal.

Nun stehst du selbst auf der Bühne als kleiner DJ-Star,
Pocahontas, Arielle, auch Herkules sind da.
Alice, Aladdin, selbst ein kleiner Zaubertroll
finden deine Show so unwahrscheinlich toll.
Alice, Aladdin, sogar ein kleiner Zaubertroll –
alle rufen dir zu: Der größte Zauberer bist du!

Mit Stolz im Gesicht und wachem Blick
kehrst du am Morgen wieder zu uns zurück.
Du stehst auf, schaust in den Spiegel, und dir wird klar,
wie schön es doch in deinem kleinen Bettchen war.

Quirin, wenn du mich jetzt fragst: „Wo bin ich im Traum geblieben?“ –
ich war in Gedanken bei dir, denn für dich hab ich’s geschrieben.
Und dürfte ich dennoch in deinem Traum eine Figur sein,
dann schlüpfte ich ganz schnell in die von Merlin hinein.

Quirin, mein kleiner Freund, schlaf schön ein –
ich werde immer dein Freund sein.

Mario Ott

Informationen zum Gedicht: Gute Nachtgeschichte (Schlaflied)

21 mal gelesen
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27.08.2025
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