Großstadtklang

Ein Gedicht von Torsten Bischoff
Einsamer Urschrei hallt in der Nacht
Durch die Straßen der Stadt
Aus stillen Ecken klingt verhunderfacht
Gequält der Großstadtgoliath

Markig wie heulende Röhren
Fährt er den Menschen ins Blut
Wie um die Ewigkeit zu beschwören
Brodelt er im eigenen Sud

Quietscht pfeifend, erschreckend
Den buntlichterschimmernden Asphalt entlang
Sucht sich lärmbedeckend
Immer das Neuste in seinem Zwang

Rast im grellen Schein seines Schrei's
Immer auf Unbegreifliches zu
Und produziert mit enormem Verschleiß
Eigenes Vergänglichkeits-Ragout

Der Schrei schwillt an
Die Unvergänglichkeit zu streifen
Es wächst der Wahn
Und dreht sich nur in Schleifen

Jaulend kreischend endet dieser Schrei
Will immer wieder neu geboren sein
Produziert Überall-Konterfei
Doch unverstanden und allein

Anfang der 1980er Jahre

Informationen zum Gedicht: Großstadtklang

139 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
29.11.2016
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Bischoff) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige