Grenze des Schweigens*

Ein Gedicht von Farbensucher
Warum sind die Gedanken nachts so laut,
als würde eine Stimme zu mir sprechen?
Warum spür ich sie fröstelnd auf der Haut,
als wollte an der Ruhe sie sich rächen?

Ist es das Heimliche, das in die Nacht
unheimlich laut und irre grell und klar sich drängt,
was sonst der Tag wie einen Traum bewacht,
wenn das Herz fühlt und das Unsagbare denkt?

Wenn sich Gedanken explosiv entzünden
und Zündschnur der Erkenntnis nächtlich glüht,
dann muss die Wahrheit sich nicht neu erfinden,
weil schmerzhaft sie ins Angesicht mir sieht.


*Trauma als metaphorischer Zustand, in dem traumatische Ereignisse unaussprechlich bleiben und doch wirksam sind - im psychologischen, sozial - politischen und philosophischen Kontext

Informationen zum Gedicht: Grenze des Schweigens*

35 mal gelesen
19.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Farbensucher) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige