Frühlingsblumenschau

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Seht ihr den Garten vor unserem Haus,
da schauen schon viele Spitzen heraus.
Grüne Keime, scharf und hart,
haben selbst bei Frost geharrt.
Ihre Zwiebeln liegen auf der Lauer
oft sehr tief am Fuß der Mauer.

Über ihnen toben Schnee und Eis,
wochenlang war’s früher weiß.
Brennt die Sonne auf die Wand,
wird das Blumenleben interessant.
Aus dem winzig kleinen Zwiebelchen
schießt ein dünnes langes Triebelchen.

Es bohrt sich selbst durch Frost und Eis,
unaufhaltsam und unhörbar leis.
Plötzlich zeigt jede grüne Spitze
eine erste, winzige weiße Ritze.
Und, als ob die andern drängen,
plötzlich kleine Glöckchen hängen.

Dann kann man fast warten,
dass die blauen Glöckchen starten.
Doch nebenbei schießen in die Länge
von den Osterglocken jede Menge.
Ihre Knospen, schmal und rank
entfalten sich auch ohne Klang.

Und wenn diese gelben Glocken
frühlingshaft in allen Ecken hocken
und auch stehen vor den Klöstern,
dann ist Östern.
Doch inzwischen still und leise
entfalten sich auf ihre Art und Weise

die Krokusse in allen Farben,
die ebenfalls nach Sonne darben.
Auch der Rasen gab ein Geheimnis preis,
die Krokusse wuchsen dort im Kreis.
Die Zwiebel Lösung war schnell entdeckt,
sie hat meine Frau im Herbst gesteckt.

15.03.2017 © W.R.Guthmann

Informationen zum Gedicht: Frühlingsblumenschau

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15.03.2017
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