Fritze...

Ein Gedicht von Hans Josef Rommerskirchen
Es warnt die Mutter wohl gesinnt,
vor dem Sturm das eigne Kind,
du solltest heut nach draus nicht gehen,
weil so stark die Winde wehen.

Ach Mutter sieh ich wappne mich,
mit Jack und Schirm ganz sicherlich,
dann ist mir warm ich kann nicht frieren,
und es wird mir nichts passieren.


Denn Fritz der tat wie Kinder eben,
um gut gemeintes nicht viel geben,
hört man nicht was Mutter riet,
so sehet nun was dann Geschieht.

Als Mutter gerade nicht hingesehen,
schon tat der Knab' nach draußen gehen,
Gerade erst draus angekommen,
schon hat der Wind ihn mit genommen.


Um die Eck der Schirm kam an,
mit dem Fritze hinten dran,
ei schau wie hat der Wind gebraust,
Fritzes Harre so Zersaust.

Hing er doch wie Zipfelrock,
unten an des Schirmes Stock,
das was erst ein Abenteuer,
war ihm nun nicht mehr geheuer.

So kann es gehen wie ihr hier seht,
wenn der Wind sich plötzlich dreht,
ach wie stark Blies nur der Wind,
in die Höhe fliegt das Kind.

An dem Schirm an diesem einen,
hängt in der Luft er mit beiden Beinen,
immer schneller trieb der Wind,
in die höh das arme Kind.

Immer höher Himmelwärts,
in die Hos rutscht ihm das Herz,
an die Wolken reicht er bald,
ei wie ziehts wie ist ihm kalt.



Bald die Wolken sind erreicht,
und der Fritz er fliegt so leicht.
Immer weiter wies geschieht
bis man Schirm und Fritz nicht sieht.

So kanns gehen das steht fest,
wenn man sich nichts sagen lässt.
Und die Mutter hofft bestümmt,
das der Fritz bald wieder kümmt.

Informationen zum Gedicht: Fritze...

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28.02.2012
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