Flamme ohne Namen

Ein Gedicht von Robert Späth
Ich sah die Sonne trinken aus der Hand der Nacht,
ihr Gold rann wie Blut durch die Finger des Morgens.
Wer hat sie geboren,
diese unendliche Flamme,
die uns wärmt und verzehrt im selben Atemzug?

Ich hörte den Wind,
wie er das Gras segnete,
ohne ein Wort zu sprechen.
Vielleicht ist Gott kein Name,
sondern das Schweigen zwischen zwei Pulsschlägen.

Ich küsste den Regen,
und er schmeckte nach Erde,
nach der Wahrheit, die unter unseren Füßen schläft.
Wenn ich falle,
bin ich nur ein Tropfen,
der zurückkehrt in das Meer,
das niemals einen Anfang hatte.

Informationen zum Gedicht: Flamme ohne Namen

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20.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Robert Späth) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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