Federlesen
neugierig liegen wir im Nebelbecken
lächelnd beginnt unser Entdecken
Schauer laufen über unsere Haut
tiefes Vertrauen hat uns aufgetaut
zwei Daunenfedern sich zugewandt
durch Schwingungen sie sich aufladen
die Härchenspitzen statisch gefranst
magnetisch sich in ihren Feldern baden
es knistert ... flirrt ... elektrisiert
betört nebeneinander ... unberührt
ausgewickelt in reine Zellmembran
Lebewesen verpackt in Zellophan
vier Augen, Spione auf intimer Mission
geheime Blicksprache ohne jeden Ton
jede Regung sofort sensorisch registriert
von Wachsuchscheinwerfern fokusiert
die kleinste Versuchung, spontan
erkennt das Gegenüber aufmerksam
Geheimagenten beachten jede Vorsicht
empfindsam im Schatten ohne Licht
es kribbelt, wenn die Augen abtasten
als würden sie einem direkt anfassen
wenn sie sich kreuzen, sich sanft treffen
unsere Gedanken sich zusammenheften
im Kurzschluss der Weg offengelegt
Härchen stehen Spalier, sind aufgeregt
zwei Essenzen willig sich verflechten
spürbar in einem tiefen zarten Stechen
der Beginn einer dauerhaften Intimität
einer Verbindung, die zärtlich besteht
im Sehnen nach dem inneren Funkeln
im Moment in reiner Hingabe versunken
wir spüren, wie wir uns begehren
sind gierig darauf, uns zu berühren
dieses Verlangen will uns verzehren
die Beherrschung lehrt zu Verführen
süffisantes Lächeln steigert diese Lust
treibt sie auf den Gipfel der Zungenspitze
wie intim ist doch dieser innere Genuss
den Trieb zu bändigen, erzeugt Hitze
die Daunenhärchen der Haut vibrieren
Hauch legt sich auf zwei Stromwesen
in Luftkissen wir unsere Liebe zelebrieren
verlängern unser Federlesen
© meteor 2025
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