Fast eine Bürgschaft

Ein Gedicht von Michael Adamitzki
Es war ne sternenklare Nacht,
als sie den Gatten umgebracht.
Erschlug ihn dreist mit einer Latte
und nur weil sie nen andern hatte.
In seinem Hals, hat`s laut geknackt,
dann ist er schon dahin gesackt.

Als man begrub den toten Leib,
scheinheilig trauert da das Weib.
Das Luder ging bald Arm in Arm,
mit ihrem Neuen, dem Gendarm.
Der Geist, der sah nicht ewig zu,
ich gebe euch noch lang nicht Ruh.

Darum erschien er nachts um drei,
mit viel Geheul den bösen Zwei.
“Richte an euch meine Bitte,
lasst mich sein im Bund der dritte.“
So sprach er, brach in Lachen aus,
drauf bracht man sie ins Irrenhaus.

Der Polizist mit schwachem Herz,
für ihn ging’s schnurstracks himmelwärts.

Informationen zum Gedicht: Fast eine Bürgschaft

976 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,8 von 5 Sternen)
2
10.12.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Michael Adamitzki) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige