Ewig-Walten

Ein Gedicht von Flora Von Bistram
Verschwunden sind im Nebelhauch
die Bank, der See, der Baum und Strauch,
die gestern noch vor Farbe sprühten,
im Abendsonnenglanz erblühten,

trotz fortgeschritt`nem Jahreslauf.
Ich nahm voll Freude Bilder auf,
die uns in voller Sinnespracht
der Herbst in Wärme mitgebracht,

damit, bevor uns kalt und still
das blattlos - Grau verschlingen will,
die Sinnenfreude tanzend schwingt,
das Herzensbunt uns lachend bringt

ins nächste Frühjahr voller Duft,
wenn lockend jeder Vogel ruft.
Mit der Gewissheit, dass die Welt,
wenn sie sich aus der Watte schält,

uns freundlich in die Arme schließt,
das Licht sich auch in uns ergießt.
Dies ist die Zeit zum Innehalten,

des Neigens vor dem Ewig - Walten,
das werden lässt und auch vergeh‘n,
voll Demut sollten wir dies seh‘n.


© FloravonBistram

Informationen zum Gedicht: Ewig-Walten

1.922 mal gelesen
30.10.2012
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige