Entblößt

Ein Gedicht von Hans Witteborg
Sie hat geblüht, hat sich entfaltet
zu einem dunklen, samt´nen Rot
Hat mit Geschwistern schön gestaltet
den Rosenstock, der wunderbaren Anblick bot.

Gebeugter Ständel trägt die schwere Last
vom Blütenkopf mit Blättern dicht gedrängt,
als wären sie in einem Wettbewerbe fast,
der nur durch Enge wird dicht eingeschränkt

Ein Windhaquch ist ´s, der erste Zartheit löst
und taumelnd fallen Blütenblätter nieder
so eines nun ans andere stößt,
die einst´ge Schönheit kommt nicht wieder!

Ich seh ´s mit einem traurigen Blick.
Die Nacktheit dieses Stängels mich berührt.
Es ist wohl aller Schönheiten Geschick,
daß knospend Kraft sich mit der Zeit verliert!

Informationen zum Gedicht: Entblößt

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02.07.2017
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