Ein Anruf

Ein Gedicht von Helga
Sechs Uhr früh!
Das Haus liegt noch
in sanftem Schlummer,
dann dieser schrille Ton:
das Telefon!

Wer stört um diese
Zeit die Ruhe?
Ziehe die Bettdecke
über die Ohren;
wird schon aufgeben,
soll`s später noch
mal versuchen.

Im Halbschlaf
höre ich noch immer
wie es klingelt
und klingelt und klingelt.
Wer wagt es,
mich so eindringlich
mit diesem Geräusch
zu belästigen.....?

Ausdauer liegt in der Luft;
muß wohl doch was Eiliges,
Dringendes sein:
eine Absage....,
vielleicht eine Zustimmung....,
oder gar eine Einladung??
Will gerade aus dem
Bett hüpfen:
aufgelegt.
Gott sein Dank!
Der Anrufer gibt auf!
Denke i c h .
E r nicht.

Kurze Pause.
Bin wieder am
Einschlummern,
erneut dieser
durchdringende Klingelton,
hartnäckig,
wie eh und je.

Jetzt reicht`s!
Schwinge mich aus dem Bett,
eile hinunter,
außer Atem
greife ich nach dem Telefon.
Eine liebliche Stimme
säuselt mir dann ins Ohr:
" Tut mir leid,
falsch verbunden.
Ich wünsche noch einen
schönen Tag."

Wütend lege ich auf.
Wie kann ein Tag schön werden,
der schon so anfängt?

Informationen zum Gedicht: Ein Anruf

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24.08.2020
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