Eigentherapie

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Eigentherapie

Auf dem blanken Boden liegen
Mit dem Blick zur Zimmerdecke,
Ohne Bett, ohne Zudecke,
Um so Schmerzen zu besiegen?

Alte Knochen brauchen oft
Ganz bestimmtes Schlafgelege,
Um mit einer harten Pflege
Schmerzfrei werden – wie erhofft.

Das Kasteien treibt die Schmerzen
Erst auf ihren Höhepunkt,
Gibt so meinem Fühlen kund:
Wir laufen hin bis zu dem Herzen!

Und wenn sehr hart die Unterlage
Spürt man umso mehr alle Knochen,
Wo die Pein kommt jetzt gekrochen
Und mein Leben wird zur Plage...

Doch wie durch ein stilles Wunder
Ist nach der durchlittenen Nacht
Leben im Skelett erwacht –
Und ich fühle mich putzmunter!

Das Zwanghafte im Schmerzempfinden
Kann manchmal Gutes doch bewirken,
Wenn Kräfte mit der Härte wirken
Und den Körper neu erfinden.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Eigentherapie

75 mal gelesen
21.07.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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