Dumme Sprüche klopfen

Ein Gedicht von Roman Herberth
Man kommt sich selber auf die Schliche.
Davon zu sprechen, ist tabu.
Doch man klopft weiter dumme Sprüche,
sogar bei einem Interview.

In Bausch und Bogen wird man lügen.
Man weiß, man treibt es kunterbunt.
Der Wahrheit will man sich nicht fügen,
man redet andren nach dem Mund.

Mit Worten kann man sich verstecken,
das hat sich immer gut bewährt.
Man pflegt die Kunst, nicht anzuecken,
weil jeder damit besser fährt.

Man zeigt nicht gern sein wahres Wesen,
befürchtet werden Spott und Hohn.
Man frisst viel lieber einen Besen,
im Anschluss kommt man heil davon.

Sein Innen hüllt man gern in Schweigen,
obwohl man unaufhörlich spricht.
Sonst wird man uns den Vogel zeigen,
darauf ist keiner groß erpicht.

Informationen zum Gedicht: Dumme Sprüche klopfen

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21.09.2014
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