Drei Uhren

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Drei Uhren

Drei hörbare Uhren im Hause zu haben,
Um mit der Zeit ein Schwätzchen zu halten,
Damit fliehen mir Grillen und Unbehagen
Und können so mein Gemüt nicht spalten.

Bei einer Uhr zieh' ich kein Schlagwerk auf,
Damit sie nicht aus dem Nachtschlaf uns weckt.
Sie befindet sich in immerwährendem Lauf,
Wodurch sie den träumenden Geist mir anregt.

Die Kuckucksuhr beschallt Küche und Gang,
Doch die Tür bleibt da meistens geschlossen,
Denn ich höre lieber den Operngesang –
Kuckucks Rufen wird distanzierter genossen.

Die Wohnzimmeruhr mit dem milden Klang
Grüßt mich zu halben und zu vollen Stunden.
Sie hält mich mit ihrem weicheren Gesang
Als Zeitsklave – und als ihren Kunden...

Drei Uhren erinnern mich so an die Tage,
Die mir noch in diesem Leben geschenkt
Und leiten mich hin zu der großen Frage:
Bin ich zeitnah nicht glückselig gelenkt?


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Drei Uhren

1.739 mal gelesen
16.12.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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