Die Zimmerlinde

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Meine Frau namens Siglinde,
ist ´ne Gute, wie ich finde,
sie hegt Pflanzen und Gebinde,
auch eine grüne Zimmerlinde.

Diese Linde, sagt Siglinde,
benötigt eine mull´ne Binde,
am Stamm, meint sie gelinde,
geschont wird so die Rinde.

Auch die Blätter, spricht Siglinde,
gleichen einem Linksgewinde,
glätten muss man sie geschwinde,
stehen darf sie nicht im Winde.

Täglich frage ich Siglinde,
weshalb sie sich so schinde,
und was sie eigentlich empfinde,
bei diesem kranken Blattgesinde.

Wär doch schad, wenn sie erblinde,
und die Pflanzenpracht verschwinde,
im Gesicht ´ne Augenbinde,
wie Piratenbraut Gerlinde.

Hör doch endlich auf, Siglinde,
mach dich nicht zum Affenkinde,
wart´ lieber bis ich was erfinde,
für deine kranke Zimmerlinde.

Informationen zum Gedicht: Die Zimmerlinde

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02.05.2010
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