Die Sonne macht mir schwer zu schaffen

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Die Sonne macht mir schwer zu schaffen

Die Heißzeit kannte ich von früher auch,
Doch sie war kurz, gewitterunterbrochen.
Weg war dann das Ozon, der Rauch
Und Frische kam ins feuchte Land gekrochen.

Wo sind heute Gewitter denn geblieben,
Wer kennt in unseren Landen noch Platzregen?
Nur zum Gebirge können sich noch Wolken schieben
Und legen ab dort ihren reichen Segen.

Die Heißzeit heute ist austrocknend, überlang,
Winde verkrusten zusätzlich die Böden:
Der Saharasand nimmt ihnen den Gang,
Dass überall versteppen Äcker und veröden.

Verhindern wir die Bildung neuer Wolken
Durch Abgase und durch Modulgespiegel,
Kann alles Wetter nur der Sonne dann noch folgen
Und Erdlinge, ja WIR(!), beziehen unsere Prügel.

Mir macht die Sonne heute schwer zu schaffen,
Ich atme kaum, selbst wenn ich mich bewege.
Schon morgens sind die Schatten rasch am Raffen,
So dass ich mich apathisch auf mein Sofa lege.

Der große Ventilator kühlt die dumpfe Zimmerluft,
Traumträge, unbewegt verharrt mein Soma
Und rettet mich zum Nachmittag hin zum Teeduft,
Damit ich so entgehe meinem langen Koma.

Ja, es wird Zeit, dass Wetter wieder kühlen
Am Abend und des nachts die heißen Sommertage,
Weil wir im Herbst uns angenehm und wohler fühlen,
Wenn dann vergessen aller Heißzeit Plage.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Die Sonne macht mir schwer zu schaffen

183 mal gelesen
16.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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