Die Möwe geht zum Segeln

Ein Gedicht von Roman Herberth
Trotz Rücken-, Gegen-, Seitenwind!
Die Möwe geht zum Segeln.
Denn sie erlernte schon als Kind
den Sport nach allen Regeln.

Ihr Bootsrumpf ist nie festgeklinkt.
Sie nutzt die kleinste Brise
und gleitet federnd und beschwingt
vorbei an Strand und Wiese.

Zuweilen jagt sie wie ein Pfeil
durch Meeresgischt und Brandung.
Sie bleibt wie-durch-ein-Wunder heil,
und setzt dann an zur Landung.

Die Möwe kreuzt den Ozean.
Dort dampfen Fischerkutter.
Es ändert sich der Speiseplan.
Ein Seemann schenkt ihr Futter.

Mit dreißig Knoten oder mehr
zurück zur blauen Boje.
Vom Segeln sind die Flügel schwer.
(Noch fünf Minuten - bis zur Koje.)

Informationen zum Gedicht: Die Möwe geht zum Segeln

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11.06.2014
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