Die Heide

Ein Gedicht von Wolf-Rüdiger Guthmann
Auf der Heide lag die Heide,
ruhte aus im Sonnenschein.
Als ich sie so sah, alle beide,
war ich selber ganz allein.

Beide blühten rosarot
lockten mich zu rasten.
Ich hatte beim Anblick meine Not,
eigentlich wollte ich fasten.

Ich ließ mich auf die Knie fallen,
berauschte mich am Duft,
besah mir Dinge, die gefallen
und hielt den Finger in die Luft.

Ich sah die zarten Falten
atmete die Blütenluft,
hab die Hände drauf gehalten,
weil alles mich unhörbar ruft.

Ich fühlte Dinge, die gefallen,
streichelte ganz zart das Moos,
erlebte so das Knospenknallen,
ließ dabei nur ungern los.

Ich hörte auch gelb-schwarze Immen,
jede emsig ihren Nektar suchte,
und spürte die gemeinen Emsen,
bei deren Biss ich fluchte.

Wer das eine mag gern sehen
und ich mag jetzt alle beide,
muss Kompromisse eingehen,
bei der Heide auf der Heide.

30.08.2015 © Wolf-Rüdiger Guthmann

Informationen zum Gedicht: Die Heide

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30.08.2015
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