Die gute Tat der Göttin Fortuna
Ein Gedicht von
Horst Hesche
Am Kirchplatz vor dem großen Tor
ein Menschenpulk rumort und schreit.
Ein Aufgebot, wie nie zuvor,
Gerang'l und auch Rücksichtslosigkeit.
Fortuna soll sie hier entzücken
am großen Steintor dort vielleicht
mit purem Gold sie reich beglücken,
solang der Vorrat eben reicht.
Da wird gerempelt und gerangelt
ein jeder möcht' der erste sein.
Den besten Platz man sich da angelt.
Ein jeder kämpft für sich allein.
Fortuna mochte solche Menschen nicht!
Sie waren ihr aufs Äußerste zuwider!
Statt Gold gab's Hagelkörner ins Gesicht!
Ein wilder Sturm fuhr auch noch auf sie nieder!
Die Göttin gab nach dieser Tat
für dich und mich noch einen Rat:
„Wer so von roher Habgier wild besessen,
hat Menschlichkeit schon längst vergessen!“
„Wer herzlos nur von Gier getrieben,
verwirkt sein Recht ihn noch zu lieben!“
Ausrufezeichen!
Das könnte Sie auch interessieren