Die Elefantenrunde

Ein Gedicht von Friedrich Graf
Ein dick behäuteter Elefant
zog trampig, folgsam, angespannt,
zwecks Vermeidung übler Wunden,
in der Manege seine Runden.

Dank der enormen Schädelgröße
gab er mental sich keine Blöße - - -
und er erfand zur Abendstunde
die nach ihm benannte Runde.

Seitdem gibt`s, wie superschlau,
den Smalltalk in der Tagesschau,
wo jeder – vorher eingeübt –
sich nach der Wahl als Sieger gibt.

Dem Elefant mit Riesenohren
wurde ein Riesenwort geboren,
das mittlerweile jeder kennt
und sich „Elefantenrunde“ nennt.

Das schlaue Tier sinniert geschlaucht,
warum man ihn jetzt so missbraucht
in dieser Sendung voller Lügen,
dass sich dabei die Balken biegen.

Sein Verstand macht sich von hinnen
um adäquates zu ersinnen:
Dann endlich dringt aus seinem Munde
das Substantivum „Mäuserunde“!

Dort würden die Parteien-Granden
nun klein gestutzt beim Talk versanden.
Der Wähler könnt` beim Kleintier-Rennen
dann vor der Glotze sanfte pennen - - - -

(- - - und träumend Elefanten sehen,
wie sie stolz ihre Runden drehen - - - -)

(© Friedrich Graf)

Informationen zum Gedicht: Die Elefantenrunde

896 mal gelesen
(6 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 4,9 von 5 Sternen)
-
23.09.2014
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Friedrich Graf) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige