Die Ballade vom falschen Essig *

Ein Gedicht von Horst Hesche
Ist es dir nicht schon längst bekannt,
was zehnmal in der Zeitung stand.
Dort wurde oft ganz gr0ß geschrieben:
„Nehmt doch ein Fußbad, meine Lieben!“

Der Ruf kam von den Bergeshängen
von Rhein und Mosel mit Gesängen.
Die Winzer dort, die brauen lässig
statt Wein den allerbesten Essig,
behaupten gar, der wär so gut,
entzieht das Gift aus uns'rem Blut!
Ein Fußbad mit dem Essigwein
wäscht selbst im Nu die Seele rein.

Und meine Braut, die liebe Hedwig,
die hatte das ganz furchtbar nötig!
'Ne Menge Liebespfeile plagten sie mitunter,
es waren auch viel giftige darunter.

Sie hielt die schönen Superbeine
in den Bottich mit dem Essigweine.
Das tat sie jeden dritten Tag
bis sie ganz fürchterlich erschrak.

Am Oberschenkel wuchsen Haare,
ganz schwarz und dicht! Oh Gott bewahre!
Und im Gesicht! Das war sehr hart!
Da spross ein frischer Backenbart!

Fortan galt es, sich zu rasieren.
Es war sehr schwer, das zu kapieren!
Und manche böse Damen im Büro,
die tuschelten ganz schadenfroh!

Es steht auf einem alten Blatt.
Das gilt auch noch für morgen:
"Wer da von euch den Schaden hat,
braucht für den Spott nicht mehr zu sorgen!"

Informationen zum Gedicht: Die Ballade vom falschen Essig *

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19.09.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Horst Hesche) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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