Des Glücks Mutter
Ein Gedicht von
Reinhold Welter
Wer möchte jemals die Wahrheit missen?
Das widerspräche sehr der Regel.
Doch quält nicht selten das Gewissen.
Und dann natürlich sinkt der Pegel.
Vielleicht entsteht sogar ein Geheimnis.
Ganz ähnlch läuft`s in unsrem Leben
bezüglich Wahrheit und Erkenntnis
und wie sie denn zur Wirklichkeit stehen.
Die drei sind keinesfalls identisch,
vermögen sich kaum in die Augen zu sehen.
Was wirklich ist, erscheint uns wahr.
Da kommen wir einfach nicht dran vorbei,
erleben wir`s doch deutlich und klar.
Das ist mir aber einerlei,
denn tatsächlich zählt, was richtig ist.
Schnon malmt es los in zwickender Mühle.
Wer jetzt vor Widersprüchen flieht,
weil dort der Meinungen zu viele,
wird seines eignen Unglücks Schmied.
So schwer belastet das Gewicht.
Die Ungereimtheiten nahtlos zwingen
und graben ins verzerrte Gesicht.
Und darüber Klarheit zu gewinnen,
erweist sich so als oberste Pflicht.
So käme jeder mit sich ins Reine.
Die Wahrheit lässt sich nicht betrügen.
Das Glück schon immer still dort schlief.
Das Unrecht gründet nur auf Lügen
und auch des Unglücks Abgründe, tief,
zumeist im Menschen selber liegen.
Das könnte Sie auch interessieren