Der Wind

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Kam ein Wind geflogen,
mit roten, kalten Ohren;
und ist nicht abgebogen.

Er hat ein Schatz verloren
und ist nicht ausgewogen;
und hat den Hund geschoren.

Der Wind, der hat gezogen,
mit seinem pfeifen, bohren.
Das tat sehr der Nase weh.

Alles wirbelt. Grüner Schnee.
Wie Winde sich betragen -
Wie Läuse auf dem Kanapee.

Stürmend tut der Wind jetzt fragen,
fegt durch die Stadt, durch die Allee:
" Wo ist's Spieltuch? Mein Bettlaken?

Ich fand es bleichend an der Spree.
Nahm es mit, in meinem Tragen.
Ja das gefiel dem Laken schön.

Wir flogen, in den schönsten Höhn,
wo alle Luft so Taufrisch ist.
Das war ein Segeln und ein wehn.

Mein Bettlaken, wo du auch bist?
Ich werde dich bald wieder sehn.
Und treib dich fort, als Kopfgerüst. "

Informationen zum Gedicht: Der Wind

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21.06.2015
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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