Der Vielfraß

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Das Essen war sein Lebenszweck,
am Morgen gab’s schon Ei mit Speck.
Vier Brötchen mussten immer sein,
mit Marmelade, süß und fein.

Zum Mittag war der Hunger groß,
da wirkte Fastfood doch grandios.
Hamburger, Pommes, Currywurst.
Zwei Liter Cola für den Durst.

Danach ging’s auf das Kanapee,
dort schlemmte er Himbeersorbet.
Und gönnte sich auch mal ´nen Furz,
das Leben war ihm lang schon schnurz.

Am Nachmittag, meist gegen drei,
verschwand er in der Bäckerei.
Drei Stückchen Torte, Sahne – Nuss,
die brachten neuen Hochgenuss.

Bald wog der Mann vierhundert Pfund,
war aufgebläht und kugelrund.
Er sagte stets: „Mein Kampfgewicht“
Doch Furcht, die stand ihm im Gesicht!

Der Leute Meinung, blieb egal,
ihr Reden schien ihm ganz banal.
Nur eines ließ ihn fröhlich hoffen,
das erste Wirtshaus hat gleich offen.

Am Abend liebte er es warm,
da war noch etwas Platz im Darm.
Für Suppe, Knödel, Schweinebraten,
ganz köstlich und sehr gut geraten.

Heut´ starb er nun, der dicke Mann,
im Morgengrauen, irgendwann.
Ein frisch gegrilltes Hühnerbein,
das läutete sein Ende sein!

© Hansjürgen Katzer, Juni 2002

Informationen zum Gedicht: Der Vielfraß

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21.05.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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