Der traurige Abschiedsbrief

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Werde mein Leben beenden,
probierte es schon viele mal,
heute schaffe ich es, das Leben ist eine Höllenqual.

Dachte immer, was werden die Anderen von mir denken,
jetzt ist es mir egal,
spiele Schicksal, werde mein Lebensrad lenken.

Zu groß ist der Schmerz, den ich fühle,
ein innerer Aufruhr, gemischte Gefühle.
Zu groß meine Schulden, kann die Last nicht mehr ertragen
und immer die Gläubiger, die nach Geld fragen.

Für mich ist der Tod, Erlösung pur,
für meine Familie wäre Selbstmord, vor Gott, ein gebrochener Schwur.
Trauer und Wut machen sich breit,
so schmerzhaft die Einsamkeit.

Tränen durchnässt, ist der Brief,
und, er schreibt weiter.
Ich liebe euch alle, sehne mich nach dem Todesschlummer,
bereite euch nur Kummer.
Doch möchte ich euch nicht, am Grabe stehen sehen
und mein flehen, zu Gott:
Helfe mir in meiner seelischen Not,
warum wünsche ich mir, ich wäre tot.

Der Kopf fällt ermattet auf das Papier,
fühle mich, wie ein gehetztes Tier.
Und der vage Entschluss, ich bleibe heute noch hier.

Informationen zum Gedicht: Der traurige Abschiedsbrief

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01.09.2013
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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