Der tollste Gockel auf dem Mist

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Der tollste Gockel auf dem Mist

Er hatte alle weggebissen,
Gemobbt und deren Ruf zerrissen,
Gemein und so sehr mannsaffin
Nun genverbreitet seinen Sinn.

So steht er auf dem höchsten Haufen,
Während die Hühner pickend laufen,
Kräht lautstark an sonnigen Morgen
Und weiß es allen zu besorgen.

Den Hennen ist's völlig egal,
Sie haben keine andere Wahl,
Als sich dem Schreihals zu ergeben:
So ist es halt, das Hühnerleben...

Er weiß, dass er der Tollste ist,
Steht er doch prächtig auf dem Mist
Und achtet in der Hühnerwelt,
Dass er den Platzhirschanspruch hält.

Keiner kann ihm das Wasser reichen
Und keinem Streit wird er ausweichen,
Denn wo der Ehrgeiz ihn hintreibt,
Stärkt der Hormongeist, dass er bleibt.

Doch eines Tages kommt der Bauer,
Der ist auf's Kräh'n schon lange sauer,
Wenn das ihn aus dem Schlafe schreckt,
Der Hahn auch sonntags alle weckt.

Der Gockel landet ohne Kopf
In einem großen Suppentopf.
Für Krähen, Mobben, Hinterlist
Gibt es kein Leben auf dem Mist.

Den Hennen ist und bleibt's egal,
Ob oben ein krähend' Scheusal
Die anderen Hähne weiter stalkt
Oder doch nur für Nachwuchs sorgt.


©Hans Hartmut Karg
2019

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Informationen zum Gedicht: Der tollste Gockel auf dem Mist

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10.02.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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