Der Tod

Ein Gedicht von Michael Jörchel
(über die Tode des täglichen Lebens)

Wer ist er?
Was ist er?
Das Wesen, das wir alle fürchten.
Dessen Namen wir nur flüsternd aussprechen.
Vor dem es aber kein entrinnen gibt.

Ist er das Ende?
Wovon?
Das Ende eines Lebens oder
einer Situation die hoffnungslos erscheint?
Ein Abschied,
von allem was uns quält?

Tod der Gefühle,
Tod einer Beziehung,
der Tod von allem was ich bisher gewesen bin.
Ich weis, das es tot ist.
Ich weis, das es nicht mehr lebendig wird,
auch wenn ich mich noch so sehr daran klammere.

Der Tod bedeutet Veränderung.
Er ist ein Bestandteil im Fluss des Lebens.
Er ist der Stein, der deine Bahnen lenkt,
Er ist der Abzweig, der dich zu neuen Ufern führt.

Er öffnet Türen,
die vorher niemals wahrgenommen wurden
weil man sich zu sehr an seinem Leid festgeklammert hat.
Aus Furcht vor dem Neuen,
dem Unbekannten.

Sterben,
Der, oftmals, zu lange Weg bis zum entgültigen Tod.
Qualvoll und übersäht mit Schmerzen durchzieht er unser Leben.
Die Angst vor dem Tod, vor Veränderung,
lässt uns diesen Weg bis hin zur Verzweiflung gehen.
Immer geradeaus,
ohne den Blick abzuwenden,
von den Dornen des selbst gewählten Weges.
Wir übersehen die Blumen der Hoffnung
die sich uns, am Wegesrand, entgegenstrecken.
In der Erwartung
von uns gepflückt zu werden.

Der Tod,
eine Chance für einen Neubeginn.
Wir müssen ihn nur erkennen
ihn loslassen
und uns in neue Bahnen treiben lassen.


© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Der Tod

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28.07.2011
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