Der Spion und sein Anwalt

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
-Ein Sprechgesang mit genehmigter Abhörfunktion-

Zwei, die gerne auf der Bühne sich sehen,
begannen dem Blickfeld der Bewund´rer zu schwinden.
Gegenseitig suchten sie sich auszuspähen
und konnten sich tatsächlich finden.
Ein Greis mit grauweißen Locken,
und ein Junge mit Engelsgesicht…
verstehen sich beide auf politisches Zocken
und brechen auf zu der Erde Jüngstem Gericht.
Ihre These birgt wütende Phrase,
hinter der( wer kann´s wissen?) sich eigene Untat versteckt?
Mutieren sie nicht in Person zur zündenden Blase,
mit der man eigenes Ich gut bedeckt?
Ich muss mich nicht fürchten vor spähenden Blicken,
ich hab keinen Angriff auf jemand vorbereitet…
Nur jemand, der gebiert eigene Tücken –
es allerdings ständig bestreitet,
der winkt mit eigenem Finger zum Jüngsten Gericht.
Und diese hoffen wirklich nun mit Taten
sich zu erweisen als die besser´n Diplomaten?
Nein, solche Schreihälse versteh ich nicht.
Die Spione – seht nur – seht…
die haben sich selbst ausgespäht.
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Informationen zum Gedicht: Der Spion und sein Anwalt

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02.11.2013
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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