Der Muse List

Ein Gedicht von Tilly Boesche-Zacharow
So manch ein Wort ist wie ein Geist,
den es erst zu finden heißt.
Wenn du es suchst im Weltgetöse,
zeigt es sich dir als lange Neese.
Verhält sich still, verhält sich stumm
und nimmt dir laut Gewese krumm.
Es braucht echt mehr die stillen Ecken,
und da lässt sich´s auch entdecken.
Wird es von dir dann aufgefunden,
fühlt es sich fest an dich gebunden.
Du kannst sogar die Augen schließen,
siehst dennoch tausend Rosen sprießen.
So leicht wirst du´s dann nicht mehr los,
was als Reim dir fiel in´n Schoß.
Aus dem Nichts erwachsen flugs
Bilder eines holden Trugs,
die wie Pfeile Wege weisen
damit man kann den Dichter preisen.
Weil - die Muse, die dich küsste ,
erwartet dich tief in der Wüste,
wo sie mit dir alleine ist …

Das ist nun mal der Musen List!

(2013) <><><>

Informationen zum Gedicht: Der Muse List

1.167 mal gelesen
(3 Personen haben das Gedicht bewertet. Der Durchschnitt beträgt 3,5 von 5 Sternen)
1
21.09.2013
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige