Der Mai ist da, der kühle!

Ein Gedicht von Magda Förster
Der Mai ist da – jedoch recht kühl,
und das erhabene Gefühl
schnurrt ein, weil gar kein Sonnenstrahl,
wo man doch gern im Wiesental
so unter Käfern, Bienen, Hummeln
sich wollte tummeln.

Der Mai ist da – im schönsten Wiesengrunde
nur kühle graue Schatten
da liegen auf den Matten
und trippeln durch die Nässe Katz und Hunde.

Die Schau total vermieselt,
sogar das Bächlein rieselt
lustlos und ohne Glanz,
kein Maientanz! ---

Der Mai ist da – die schöne schlanke Birke,
(dass sie am Hause wirke,
hat man sie abgeschlagen
und heimgetragen)

läßt, trotz der bunten Schleifen
mit blau, rot, gelben Streifen
die grünen Blätter hängen.
Wie bald ist sie verdorrt
und „eingeschnorrt“.

Der Mai ist da – ich wollte ihn besingen,
in seine Blüten springen.
ich hab ihn zwar bedichtet,
von keinem Glanz belichtet,
kann nicht in seinem Schoße ruhn,
und nun?

Informationen zum Gedicht: Der Mai ist da, der kühle!

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Mai
-
24.06.2018
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Magda Förster) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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