Der Ehrengast

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
Liebe Oma, Herbstes Stille
Raschelt leis im Hofcafé,
Schau ich heute durch die Brille,
Dich am Tisch ich sitzen seh’.

Tausend Falten, weiße Haare,
Lächelnd winkst du mich heran,
Sagst, wo sind denn all die Jahre
Schön, dass ich dich sehen kann.

Weißt du denn, wie oft ich denke
An die schöne Zeit mit dir,
Drum ich komm in deine Schenke
Du, mein kleiner Kavalier.

Eure Träume werden Wahrheit,
Weil ihr euch von Herzen liebt,
Eure Zukunft schenkt die Klarheit,
Die sonst nur ein Engel gibt.

Ganz bezaubernd ist der Garten,
Wunderschön auch deine Frau,
Möchte nun nicht länger warten,
Mir wird schon im Magen flau.

Lass mich kurz einmal versuchen,
Wie die Sahnetorte schmeckt,
Gib der Oma ein Stück Kuchen,
Dass sie sich die Finger leckt.

Oma, ich hab nicht vergessen,
Dass du heut Geburtstag hast,
Deine Torte sollst du essen,
Du bist unser Ehrengast.

Und dann nimmst du alle Reste
Hoch zu deinen Engeln mit,
Du bleibst stets die Allerbeste,
Bist auch heute noch der Hit.

8c) R.P. 2013

Informationen zum Gedicht: Der Ehrengast

4.734 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
03.06.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige