Der Bach fließt ins Meer

Ein Gedicht von B. K.
Als Kind war ich ein klarer Bach
Und floss ganz frech dahin
Ich genoss es einfach da zu sein
Und dacht nicht an Gewinn

Im Bachbett Fels und Kieselstein
Warn meine Freunde ganz allein
Ich wusch sie gerne rein und rund
Wir waren frei noch und gesund

Doch irgendwann, ganz plötzlich dann
Wurd’s dreckig und befangen
Aus Rohren floss giftiges Nass
Und ist nicht mehr gegangen

Wo kommt es her, wer schickt’s zu mir
Wer hat nur Freud daran
Es bringt bloß Tod, löscht Leben aus
Es ist ein Untergang

Das Leben in mir scheint zu gehn
Kein Fisch kann hier mehr schwimmen
Auch außenrum wird’s stiller dann
Vermisse Vogelstimmen

Der Dreck wird mehr, wird eins mit mir
Dass ich vergess wie ich einst war
Die Kindesfreud ward fortgespült
Bin jetzt erwachsen wird mir klar

So wachse ich und werd ein Fluss
Und weiß nichts mehr von Dreck
Denn dieser ist schon Teil von mir
Nun träume ich mich weg

Doch schließlich münd ich doch ins Meer
Dort treff ich wieder Fisch und Tier
Ich erinnere mich an Kinderzeit
Und fühl die Freud wie einst mit vier


© Bijan K., 09.11.2011

Informationen zum Gedicht: Der Bach fließt ins Meer

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23.11.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (B. K.) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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