Der Apfelkern

Ein Gedicht von Jörg Stahlschmidt
Noch ist der letzte kalte Tag nicht fern
und auch die weiße Pracht nicht ganz vergessen.
Schon regt sich hier und da ein Kern,
sehr vorsichtig, den Wärmegrad zu messen.

Mit Mütz und Schal und viel Getöse, was knistert dort im alten Laub?
Herr Apfelkern gibt sich die Ehre.
Zum Sonnenstrahl der jüngste Spross,
ins Erdenreich tief Wurzelwerke bauend.

"Vergiss mich nicht, vergiss mich nicht!
Du Wassertropf, du Tageslicht!
Will Apfel werden rund und reich,
an Saft und Farb der Frucht dem Nachbarbaume gleich."

"Nun gut, es sei dir das gewährt,
was deinem Nachbarn Wuchs beschert.
Ein Wolkenband für nasse Füße
und Sonnenstrahl für Farb und Süße".

Nimmst du dir jede Zeit mal eben,
mit viel Geduld zum Lichte strebend.
Kleine Dinge werden groß,
aus der Mutter Erde Schoß.

So lässt sich`s wachsen
mit Genuss,
ein jeder ihn gleich
essen muss.

Informationen zum Gedicht: Der Apfelkern

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24.01.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Jörg Stahlschmidt) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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