Der alte Fischer

Ein Gedicht von Waltraud Dechantsreiter
Der alte Fischer sinniert:
Die See hat einen hungriger Körper,
sie ist ein Ungeheuer.
Drei Söhne hat sie mir genommen.

Die See schäumt, sich aufbäumt,
sie ist die Todesbraut, vor ihr ihm graut
Man glaubt, sie rufen zu hören,
kommt ihr armen Fischer, kommt.
Ich warte auf euch.

Kinder, Frauen und die Alten haben Hunger.
Fischer müssen hinaus, haben keine Wahl,
oft sind ihre Kutter schwer beladen,
nach gutem Fang, gesättigt der Magen.

Immer öfters kommen die Fischer ohne Fang
und die Not, fängt von vorne an.

Die Abendsonne blinzelt, spiegelt sich,
alles wirkt romantisch.
Man glaubt die See grinst, als wolle sie fragen,
wann kommt ihr wieder, wer wird es wagen.
Leer ist mein Magen.

Informationen zum Gedicht: Der alte Fischer

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14.05.2015
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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