Demokratisierung der Schrift

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Demokratisierung der Schrift

Ursprünglich gab es Willkürstreit,
Weil ohne Schrift keine Verrechnung.
Wo immer nur Überflutungsleid,
Wuchsen Wünsche nach Berechnung.

In den Flusstälern und Oasen
Trug die Schrift, mit der Könige
Aufbauten ihre Prachtstraßen
Für die Kulte – oft für Wenige.

So wuchs die Schrift als Privileg,
Um Macht ins Land zu tragen:
Das war der Pharaonen Weg,
Unsterblichkeit so zu erjagen.

Doch Schrift musst' auch praktisch sein,
Buchstaben verdrängten Hieroglyphen:
Da kamen die Phönizier bald überein:
Mit Handel soll man auch Schiffe prüfen.

Nur wo vereinfacht Laut und Schrift
War dies auch fürs Geschäft gut zu nutzen,
Und später dann, mit Papier und Stift
Gab es Schriften zu aller Nutzen.

Heut fall'n wir wieder auf Bilder zurück,
Die sich schon Frühkulturen gaben,
Nehmen dabei auch Filme in den Blick:
Kann der Bildrausch uns weiterhin tragen...?


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Demokratisierung der Schrift

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17.07.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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